Ich bin viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Da fallen mir immer wieder die Gesichtsausdrücke anderer Menschen auf, die sich mit mir gemeinsam eine Zeit lang von A nach B bewegen. Viele von ihnen blicken gefesselt auf die Bildschirmoberflächen ihrer Handygeräte. Sind sie zusätzlich mit Ohrstöpseln ausgestattet, scheinen sie nahezu isoliert zu sein von der Welt, die sie umgibt. Andere wiederum schauen regungslos durch alles hindurch, mit scheinbar unberührbaren Blicken. Wie aufgesetzte Fassaden, die sie vor sich hertragen. Als wären sie durch eine unsichtbare Wand von ihrer Außenwelt getrennt.
Zwischendurch kommt es vor, dass zwei Blicke sich zufällig treffen. Manchmal ist meiner dabei. Ich reagiere dann oft spontan mit einem Lächeln. Lächelt mein Gegenüber reflexhaft zurück, so verwandelt sich ein kleiner Moment des Alltags in einen Moment der Begegnung und Freude.
Vor kurzem in einer Straßenbahn blieb das emotionslose Gesicht einer Frau, die mir gegenüber saß, trotz des Lächelns, das ich ihr schenkte, regungslos vor mir stehen wie eine Maske. „Am Land kommt es öfter vor, dass ein Lächeln Erwiderung findet.“ denke ich mir. In der Stadt werden Freundlichkeitsgesten solcher Art häufiger ignoriert.
Es heißt, Menschen tun das, um Distanz herzustellen, weil in der Großstadt durch die Dichte der Leute alles viel zu eng und zu nah sei. Dabei zeigen uns Studien, dass alltägliche freundliche Begegnungen mit uns völlig Unbekannten essentiell für unser Wohlbefinden sind. Viele unverbindliche Kontakte mit Fremden erfüllen einen Teil unserer sozialen Bedürfnisse, so die Interpretation der Untersuchungsergebnisse.
Gesichtsausdrücke wirken. Wir fühlen was andere fühlen. Das liegt am Phänomen der sogenannten „emotionalen Ansteckung“. Menschen neigen dazu, die Gefühle anderer zu übernehmen, was durch die gegenseitige Wahrnehmung und Imitation der Mimik, Gestik, Körperhaltung geschieht. Mit der Entdeckung der Spiegelneurone in unserem Gehirn hat dieses Phänomen seine naturwissenschaftliche Erklärungsgrundlage gefunden. Rizzolatti konnte 1992 mit seinen Studien auf neuronaler Ebene bestätigen, dass die Wahrnehmung einer Emotion mit Hilfe des Gesichtsausdrucks einer anderen Person, in der beobachtenden Person die gleichen Gefühle auslöst.
„Das Lächeln das du aussendest, kehrt zu dir zurück.“
Indisches Sprichwort
Lächeln ist ein Ausdruck der Freude und Freundlichkeit, ein Mittel zur Kontaktaufnahme. Mit einem Lächeln können wir in anderen einen Moment des Wohlgefühls entfachen. Vermutlich haben wir jeden Tag mehr als nur eine Gelegenheit dazu. Lassen Sie diese nicht ungenutzt verstreichen. Achten Sie heute doch einmal bewusst darauf und schenken Sie einer Person, der Sie auf der Straße oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln begegnen, ganz unverbindlich ein wohlwollendes Lächeln. Machen Sie die Welt so zu einem freundlicheren Ort.
Doch eines will noch gesagt sein, bevor ich meine Gedanken zum Abschluss bringe. Ein natürliches Lächeln ist selbstverständlich ganz etwas anderes als ein übertrieben freundlicher, aufgesetzter Gesichtsausdruck, bei dem jede Authentizität verloren geht. Menschen spüren intuitiv, wenn ein Lächeln nicht echt ist. Es sorgt für Irritation in der Wahrnehmung und verhindert ein kleines, doch so angenehmes Gefühl. Deshalb: Schenken Sie Ihr aufrichtiges Lächeln, indem Sie das freundliche, liebevolle Gefühl, die Freude in Ihrem Inneren wecken. Vielleicht genügt es, wenn Sie dafür einfach ein paar Mal tief durchatmen und an etwas denken, über das Sie sich freuen.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Fällt es Ihnen schwer, von sich aus den ersten Schritt zu tun? Haben Sie Hemmungen, ein unverbindliches Lächeln, das Ihnen geschenkt wird, zu erwidern? Dann gibt es gute Gründe dafür. Wollen Sie sich selber besser verstehen, um etwas zu verändern, dann kontaktieren Sie mich, um einen Gesprächstermin mit mir zu vereinbaren.
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Herzlich
Ihre
Simone Fröch